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Toleranz, Umgang mit Andersartigkeit

Arthur, Ruth M. (1974). Kleiner dunkler Dorn. Stuttgart: Franckhsche Verlagsbuchhandlung,
Stichworte: Jugendbuch- Umzug in ein anderes Land- Heimweh- Verlust der Mutter- Aussenseiter- Stiefmutter- Stiefschwester- Eifersucht

Obwohl Merrie noch sehr klein war, als sie plötzlich aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wurde, um von nun an auf einem anderen Erdteil zu leben, fiel ihr die Umstellung überaus schwer. Sie, die dunkelhäutige Halbmalaiin, reagierte mit Hass, Trotz und Wutausbrüchen auf die andersartigen Menschen und die fremde Lebensweise. Vertrauen schenkte sie anfangs eigentlich nur einem alten Einsiedler, der genau wie' sie durch verschiedene Umstände zum Aussenseiter abgestempelt wurde. Doch Merrie muss lernen, das andere zu akzeptieren, und zögernd erforscht sie Schritt für Schritt die neue Welt. Sie versucht, sich selbst gegenüber kritischer zu werden, auf Fehlschläge weniger empfindlich zu reagieren und erkennt zuletzt, dass auch sie es mit ihrem Verhalten als widerspenstiger "kleiner dunkler Dorn" ihrer Umwelt oft sehr schwer gemacht hat. Verwendung für die Schule: Geeignet für Kinder ab 12 Jahre. Anhand der Lektüre kann sehr einfühlsam die Integrationsproblematik ausländischer Einwanderungskinde erarbeitet und diskutiert werden.

Boujon, C. und Michels (1991). Karni und Nickel oder der große Krach. München: Ellermann,
Stichworte: Introvertiertheit- Extrovertiertheit- Auseinandersetzung

Die beiden Kaninchen Karni und Nickel, der eine introvertiert, der andere extrovertiert machen sich gegenseitig das Leben schwer. Des einen Angriff wird zum Rückzug, zur Abkapselung des anderen. Erst bei der Eskalation setzt sich der introvertierte Karni richtig zur Wehr. Dann taucht eine neue Gefahr auf, der Fuchs, ein gemeinsamer Todfeind. So wird aus dem Gegeneinander ein Miteinander im Kampf ums gemeinsame Überleben.

Briggs, Raymond (1991). Mein Schneemann. C. Bertelsmann Verlag, ISBN 3-570 00618-2
Stichwort: Freunde gewinnen und Abschied nehmen kindliches Erleben des Alltags

In diesem Bilderbuch ohne Text mit sehr einfachen, klar strukturierten Bildern wird die Geschichte von einem kleinen Jungen und dessen Freundschaft zu einem Schneemann erzählt. Für Kinder wird hier sehr ansprechend gezeichnet wie er den Freund gewinnt, im Schlaf (Trance) mit ihm den Lebensalltag und Abenteuer erlebt und ihn zum Schluß wieder verliert, da er geschmolzen ist. Der kleine Junge baut in diesem Buch mit sehr viel Liebe und Ausdauer einen großen Schneemann (evtl. eine Identifikationsfigur?). Auch am Abend, zu Hause, kann er seinen Freund nicht vergessen und schaut immer wieder nach ihm. Als er ins Bett geht beginnt seine Reise in die Traumwelt (Trance): der Schneemann wird lebendig und kommt zu ihm ins Haus, von draußen in die Welt des Kindes. Der kleine Junge gibt ihm Einblick in sein Leben und zeigt ihm Alltägliches, wie z.B. den Kühlschrank oder das Feuer und lernt an Hand der Reaktionen des Freundes dessen Leben und Andersartigkeit kennen. Hier wird in sehr einfachen Bildern der praktische Lebensalltag des Kindes aufgezeigt und auch die Neugier alles zu erforschen oder Mißerfolge zu erleben, wie z.B. vom Skateboard zu fallen. Zusammen mit dem Schneemann macht der Junge eine Traumreise durch die große, andersartige Welt (Ablösungsprozeß/Neugierverhalten). Der Schneemann nimmt ihn bei der Hand, beide fliegen davon in ferne Städte und Länder und entdecken viel Neues. Sie landen jedoch auch wieder zu Hause, der Schneemann geleitet den Jungen sicher ins Haus (Sicherheit und Geborgenheit in der vertrauten Umgebung), verabschiedet sich und geht in den Garten. Als der Junge am nächsten Morgen aufwacht ist der Schneemann geschmolzen, er steht nur noch vor einem kleinen Haufen Schnee (Abschied nehmen).

Bulang-Lörcher, Monika und Große-Oetringhaus, Hans-Martin (1994). Aminatas Entdeckung Frankfurt: Beltz Verlag, ISBN 3-930024-50-0
Stichworte: Kennenlernen einer fremden Kultur- Überleben in der Dürre- Gemeinschaft

Das Bilderbuch handelt von dem Mädchen Aminata, daß in Senegal lebt. Im Such wird von Aminatas Dorf, ihrer Familien und ihren täglichen Aufgaben berichtet. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es am Brunnen Wasser zu holen. Als sie eines Abends zum Brunnen zurück muß, um ein Spielzeugauto ihres Bruders zu suchen, sieht sie, wie die Ziegen Dreck und ihren Kot in den Brunnen fallen lassen. Im Dorf sind bereits einige Babys am verschmutzen Wasser erkrankt. Als Aminata im Dorf erzählt was sie gesehen hat beschließen die Dorfbewohner in der Stadt Saint Louis Zement zu kauf en, um den Brunnen höher zu ummauern. Nachdem der Brunnen gereinigt und ummauert ist veranstalten alle im Dorf ein Fest. Die Geschichte von Aminata ist mit vielen Bildern untermalt, die die Situation und den Lebensstil von dem Mädchen und ihrer Familie verdeutlichen. Für ein noch besseres Verständnis der fremden Lebenskultur findet man auf jeder Seite noch eine kurze und sachliche Erklärung über das Land. Anhand dieses Buches können Kinder bereits im Vorschulalter fremde Kulturen besser kennen und verstehen lernen. Es wird deutlich gezeigt, daß unterschiedliche Orte und Kulturen auch unterschiedliche Tagesabläufe, Rituale und Aufgaben haben. Die Geschichte ist spannend und interessant geschrieben und gleichzeitig auch sachlich und lehrreich. Mit Hilfe der gemalten Bilder können sich die Kinder das Leben dort noch besser vorstellen.

De Bode, Ann und Broere, Rien (1998) "Tom braucht neue Freunde". Ellermann Verlag,
ISBN 3-7707-6396-3
Stichworte: Geeignet für Grundschulkinder- Abschied- Außenseiter- Angst- Spott- Freundschaft

In dem Buch geht es um einen kleinen Jungen, der mit vielen neuen Situationen  wie z.B. einem Umzug, einer neuen Schule und der fehlenden Akzeptanz von anderen Kindern  fertig werden muß. Tom, ein sechsjähriger Junge, muß sich von Benjamin, seinem besten Freund verabschieden. Der Grund dafür ist, daß Tom mit seinen Eltern in ein neues Haus in der Stadt zieht. Der Abschied fällt ihm schwer, doch trotz allem freut er sich auf das neue Haus. Den Umzug findet Tom aufregend. Die vielen Kisten, die Möbelpacker, alles ist neu. Sogar sein Spielzeug wirkt verpackt wie neu. Toms liebstes Spielzeug ist "Tiger", ein Stofftier. Tom könnte niemals ohne ihn leben". Doch gleich am ersten Tag in der neuen Stadt, prallt Tom auf der Straße mit einem Jungen zusammen. Dieser sieht Toms geliebten Tiger, macht eine spöttische Bemerkung ("Ach, ein Kuscheltier"), reißt Tom seinen Tiger aus der Hand und zerstört ihn. Tom ist sehr unglücklich darüber. Doch zu allem Übel geht dieser Junge namens Erich mit Tom in eine Klasse. Erich sucht andauernd Situationen, in denen er Tom verspotten, ihn ärgern und wegstoßen kann. Tom vertraut sich seiner Mutter an, die daraufhin gemeinsam mit der Lehrerin versucht, die Situation zu verbessern. Tatsächlich fühlt sich Tom auch langsam in der Klasse wohler. Dies liegt aber v.a. daran, daß Erich wegen einer Krankheit in der Schule fehlt. Toms Mutter erlaubt ihrem Sohn, ein Fest zu geben, aber nur unter der Bedingung, daß Erich ebenso eingeladen wird. Tom findet dies zuerst nicht so gut, doch er läßt sich zu einem Besuch bei Erich überreden. Bei Erich zu Hause stellt er fest, daß er doch nicht der starke Junge ist, für den er ihn hielt. Erich sitzt krank und traurig in seinem Bettchen, zwischen vielen Kuscheltieren und mit einer Gummiunterlage. Tom und Erich entdecken Gemeinsamkeiten, sie werden Freunde und zum Fest bekommt Tom von Erich ein sehr schönes Geschenk: einen neuen "Tiger". "Und das war das schönste Geschenk, das er an diesem Tag bekam".

Johansen, H. (1988). Die Eule und die Ente. Zürich/Frauenfeld: Nagel & Kimche,
Stichworte: Auseinandersetzung- verschiedene Lebenswelten- Annäherung

Auch hier führen die unterschiedlichen Lebenswelten der Eule und der Ente zu Auseinandersetzung und Streit. Solange jeder in seinem Standpunkt, der eigenen Lebensumwelt, beharrt, sich nicht bewegt, ihn nicht verlässt, findet keine Annäherung, sondern nur ein erbitterter Kampf statt. Erst die Kenntnis der jeweils anderen Welt ermöglicht eine konstruktive Auseinandersetzung, den Beginn von Verständnis und Respekt. Bereichert um diesen persönlichen Gewinn kehren sie in ihre eigenes Revier zurück.

Könner, Alfred und Bofinger, Manfred (1983). Herr Dickbauch und Frau Dünnebein. Berlin: Altberliner Verlag, ISBN 3-357-00973-0
Stichworte: Toleranz Akzeptieren von Anderssein Rollenverhalten

Das kleine Bilderbuch beschreibt in 12 witzigen und liebevoll gezeichneten Illustrationen ein Froschpaar mit völlig unterschiedlichen Vorlieben. Weil sich beide Partner aber überaus großzügig das Anderssein genehmigen, können sie sich trotzdem mehr als gut vertragen. Der Text von Alfred Könner ist in Reime gesetzt und dadurch sehr einprägsam. Er reizt zum Mitsprechen. Erfahrungsgemäß wollen Kinder dieses Büchlein immer wieder sehen und hören. Es war einmal ein dicker Mann, der aß nur süßes Marzipan.Doch seine Frau aß Saures nur und war so dünn wie eine Schnur.Er blies am frühen Morgen schon mit vollen Backen Saxophon. Sie zupfte Harfe stundenlang, wozu sie zarte Lieder sang.Er fühlte sich am See gesund und tauchte kühn bis auf den Grund. Sie konnte keine Wellen sehn und kletterte auf Bergeshöhn. Er fuhr im Auto nur herum, die Augen stier,die Lippen stumm. Sie schwang sich lieber auf ein Rad und kannte jeden Wiesenpfad. Er schenkte ihr mit viel Genuß stets einen langen Morgenkuß. Das aber machte ihr Verdruß, sie liebte nur den Abendkuß. Und doch vertrugen sie sich gut und kamen unter einen Hut

Lionni, Leo (1993). Mister Mc Maus. Patmos Verlag, ISBN 3-491-41004-5
Stichworte: Ablösung- Angst und Neugier- Pubertät

Dieses Bilderbuch ist sehr einfach gezeichnet und erzählt in kurzen Sätzen die Geschichte der Maus Timothy, die eines Tages ganz anders aussieht als die anderen Stadtmäuse und wegrennt. Es schildert sehr eindrucksvoll die Angst vor Neuem, aber auch die Neugier dies kennenzulernen und unter anderen Mäusen zu bestehen. Es eignet sich innerhalb der Therapie sehr gut für Kinder und Pubertierende, aber auch fur Erwachsene zum Thema Neuanfang. Timothy, eine Stadtmaus, muß plötzlich feststellen, daß er ganz anders aussieht als all die anderen Stadtmäuse. In Frack und Zylinder ist er sich fremd, läuft vor sich selber davon und flieht von zu Hause (Schwierigkeiten in der Pubertät). Erst später überlegt er, was geschehen ist und was er machen will. Dabei trifft er auf Feldmäuse, die vor der fremden Maus genauso erschrecken wie er selbst. Doch als beide Seiten merken, daß sie sich ähnlich sind werden sie Freunde. Wenn er jedoch bei ihnen bleiben will, muß er eine Prüfung ablegen. Trotz Unterstützung gelingt es Timothy nicht so zu sein und so zu leben wie die Feldmäuse  er ist eben eine Stadtmaus (eigene Identifikation). Doch als die Katze (Bedrohung von außen) sich nähert und die Feldmäuse voller Panik davonlaufen gelingt es Timothy die Katze zu überlisten und alle zu befreien. Durch diese Heldentat wird Timothy von den Feldmäusen gefeiert, bekommt einen Ausweis und darf, obwohl er "Ausländer" ist bei ihnen bleiben.

Merrifield, Margaret und Collins, Heather (1990). Mama, was ist AIDS? Donna Vita Verlag, ISBN 3-927796-29-8
Stichworte: AIDS- Aufklärung- Ausgrenzung- Angst

Das Bilderbuch schildert von der kleinen Karin, die im Kindergarten Nikolas kennenlernt, der viel ruhiger und zurückhaltender ist, als die übrigen Kinder. Nikolas wird ihr bester Freund, jedoch von den übrigen Kindern wird er gemieden. Als Nikolas krank wird und lange nicht in den Kindergarten kommen kann hört Karin das Wort AIDS und fragt ihre Eltern. Karins Eltern erklären ihr was es mit der Krankheit auf sich hat und daß sie sich nicht anstecken kann, wenn sie weiterhin mit Nikolas spielt, mit ihm ißt, oder ihn in den Arm nimmt. Als die Eltern jedoch hören, daß die übrigen Kinder im Kindergarten nun auch nicht mehr mit Karin spielen dürfen, weil sie mit Nikolas spielt, verabreden sich Karins Eltern mit den übrigen Eltern und Kindergärtnerinnen um über AIDS zu sprechen. Das Buch geht ganz offen mit dem Thema AIDS um. Die Angst vor dem Unbekannten und dem Risiko sich anstecken zu können wird sichtbar. Nikolas wird als Außenseiter behandelt, weil die Eltern der Kinder fürchten Nikolas könnte sie anstecken. Es wird auch deutlich, wie wichtig es ist, die Eltern sowie die Kinder über Nikolas Situation aufzuklären, damit Außenseiter wie er nicht länger ausgegrenzt werden. Nachdem der Elternabend zu Ende ist haben alle viel über HIV und AIDS gehört und eingesehen, daß Nikolas keine Gefahr für ihre Kinder darstellt. Von nun an spielen alle Kinder mit ihm, er wird völlig in die Gruppe integriert und keiner hat mehr Angst vor seiner Krankheit. Nach der Bilderbuchgeschichte sind weitere Informationen über AIDS angegeben. Etwa was AIDS ist, wie man es bekommen kann, wie man dagegen vorbeugen kann und welche Behandlungsmethoden es dagegen gibt. Auch einige Situationen sind aufgezeigt, bei denen man sich auf keinen Fall mit HIV infizieren kann.

Reid Vann, Donna (1988). "Roberto und der leuchtende Brunnen". Brunnen Verlag,
ISBN 3-7655-5642-4
Stichworte: Geeignet für Grundschulkinder- Einsamkeit- Außenseiter- "anders sein"

Dieses Buch handelt von einem Jungen, der sich einsam und häßlich fühlt. Es wird erzählt, wie das Kind lernt sich selbst anzunehmen und dadurch auch Freunde gewinnt. Roberto ist ein kleiner Junge, der in Barcelona lebt. Roberto hat keine Freunde, die anderen Kinder wollen nicht mit ihm spielen. Sie hänseln ihn, nennen ihn "Rotbäckchen". Der Grund dafür ist ein großes rotes Muttermal in Robertos Gesicht. Roberto streift oft alleine durch die Straßen Barcelonas. Er beobachtet die Menschen in den Kaufhäusern oder schaut anderen Kindern beim Spielen zu. Eines Tages entdeckt Roberto bei einem seiner Streifzüge einen gewaltigen Springbrunnen. Das Wasser wird von buntem Licht angestrahlt, es funkelt wie Diamanten. Roberto ist beeindruckt von der Schönheit des Brunnens. Doch je hübscher er den Brunnen findet, umso häßlicher fühlt er sich selbst. Von nun an vergeht kein Samstag, an dem Roberto nicht den Brunnen aufsucht. Mit einer alten Frau, die dort Spielzeug an Touristen verkauft, freundet er sich langsam an. Die alte Frau spürt, daß Roberto leidet. "Was du da tust, ist falsch Der Brunnen kann dir nicht helfen. Du mußt zu dem Meister gehen!" Roberto macht sich auf die Suche nach dem vermeintlichen Meister. Er entdeckt einen Künstler, der den Brunnen abmalt. Roberto spricht den Mann an und es entwickelt sich ein Gespräch zwischen den beiden. Der Maler erzählt Roberto von Gott und wie er die Welt und die Menschen erschaffen hat. Er berichtet auch davon, wie Gott einen kleinen Jungen in Barcelona schuf. Xr wollte dich genauso haben, wie du bist, mit einem roten Fleck im Gesicht, und er findet dich schön - und das bist du auch". Roberto freut sich seht über das, was der Maler ihm anvertraut. Es überkommt ihn eine solche Fröhlichkeit, daß die anderen Kinder die Veränderung Robertos bemerken und gerne mit ihm spielen wollen.

Schami Rafik (1999) "Albin und Lila", Nord-Süd Verlag, ISBN 3 314 00988 7
Stichworte: Geeignet für Grundschulkinder- Außenseiter- Einsamkeit- ..anders sein"- Freundschaft

In diesem Buch geht es um zwei Tiere, die von den Artgenossen nicht akzeptiert werden. Es wird geschildert, wie eine Freundschaft zwischen den beiden entsteht, und wie sie durch eine bestimmte Tat die Anerkennung der anderen erhalten. Albin ist ein Schwein, das mit anderen Schweinen und vielen Hühnern auf einem Bauernhof lebt. Im Grunde könnte Albin ein glückliches und zufriedenes Leben auf dem Bauernhof führen, wenn nicht eine winzige Kleinigkeit dies verhindern würde. Albin sieht nämlich nicht aus wie die anderen Schweine, denn Albin hat von Geburt an eine schneeweiße Haut. Albin wird von den anderen Schweinen gemieden und fühlt sich somit sehr allein. Dieser Zustand ändert sich schlagartig, als Albin das Huhn Lila kennen lernt. Lila wurde von den anderen Hühnern des Hofes verstoßen, da sie nicht mehr in der Lage war, Eier zu legen. Albin und Lila werden dicke Freunde. Die anderen Artgenossen können nicht verstehen, dass ein Huhn und ein Schwein Freunde werden können. Sie denken, die beiden sind übergeschnappt. Doch Albin und Lila stört das nicht, sie verbringen weiterhin viel Zeit miteinander. Eines Nachts beobachten sie, wie sich der Fuchs auf den Weg zum Hühnerstall macht.' Albin und Lila hecken daraufhin gemeinsam einen Plan aus, wie man den Fuchs besiegen kann. Mit einer List locken sie ihn in den Schweinestall, wo er von den aufgebrachten Schweinen niedergetrampelt wird. Der Fuchs ist außer sich und verläßt auf Nimmerwiedersehen den Hof. Von da an waren Albin und Lila bei allen Schweinen und Hühnern beliebt.

Ungerer, Tomi (1972). Das Biest des Monsieur Racine. Diogenes Verlag, ISBN 3 - 25700544 Stichwort: Nonsens Bilderbuch- Lebensfreude kontra Isolation

Wie man mit Spaß und Entdeckungsfreude Freunde gewinnen, ein anderes Lebensgefühl entwickeln und sogar Enttäuschungen mit Humor erleben kann. Das Buch ist eine Verneigung vor dem Meister der Kinderbücher, Maurice Sendak ("Die wilden Kerle"). Deshalb ist das Ambiente der Geschichte in Frankreich angesiedelt, mit frankophilen Details ausgeschmückt (Ungerer stammt aus dem Elsaß). Monsieur Racine ist ein pensionierter Steuereinnehmer, hat in seinem Beruf wohl keine Freunde gefunden, denn er lebt allein in seine eigene Welt zurückgezogen. Als leidenschaftlicher Gärtner erzielt er großen Erfolg mit seinen berühmeten Birnen, die 'er selbst gegen hohe Geldgebote nicht weggeben will (Festhalten an alten Mustern). Aber, eines Tages sind die Birnen vom Baum verschwunden Mon Dieu! Was eigentlich ein großer Verlust sein könnte erweist sich nach und nach als großer Zugewinn in Ms. Racine's Leben (Änderung im System, Bewegung, neue Energie). Mit allen Mitteln versucht er dem vermeintlichen Dieb auf die Schliche zu kommen, bis er ein seltsames Wesen als den Untäter entlarvt: Etwa so groß wie ein Kalb, sieht so aus wie ein Haufen Wolldecken. Klar, dass seine gesunde Neugierde geweckt wird und er (mit dem Neuen im System) Kontakt aufnimmt. Er stellt fest, daß es ungefährlich ist, daß es gerne ißt, mit Vorliebe Eiscreme, und daß "es" überhaupt ein ganz toller Gefährte ist. "Ich habe meine Birnen verloren aber einen Freund gefunden", sagt er. Jetzt ist Bewegung im Leben des ehemaligen Steuereinnehmers: Er schaukelt und hört Musik mit dem "Biest" (tiefe Entspannung). Das Rätsel über die Herkunft des neuen Freundes läßt ihm aber keine Ruhe (Lineares Denken), er durchwühlt seine Bibliothek, bemüht sein Hobbylabor, mißt das "Biest" aus etc. (Zweifel an Ressourcen). Schließlich schreibt er an die oberste Instanz (na, "Über Ich" vielleicht?), die Akademie der Wissenschaften in Paris. Er wird eingeladen, seinen sensationellen Fund der Wissenschaft und der Öffentlichkeit vorzustellen. Dabei geschieht ein Eklat: Auf der Bühne entpuppt sich das "Untier" zu zwei Kinder, die sich unter Decken versteckt gehalten hatten. (Der sensibilisierte Leser weiß, das damit das vitale "Es" gemeint sein könnte). Während die Umwelt in ein Chaos fällt, hat Ms. Racine längst den  wirklichen Wert seiner neuen Freunde erkannt. Mit Humor ordnet er die neue Situation in sein Leben ein. Er bringt die Kinder zu ihren Eltern und sie bleiben weiterhin Freunde, teilen die Birnen. Ungerer hat einen Sinn für Skuriles, in den Bildern verteilt er Sonderbares: tropfende Nasen, Babyflaschen, Blut, einen abgeschnittenen Finger im heiteren Umfeld. Das kann man sehen wie man will, am Besten humorvoll oder einfach gar nicht deuten. (... das Unbewußte ist weise!)

Wendt, Christine und Guggenmoos, Joseph (1993). Emy in der Fremde. Patmos Verlag,
ISBN 3-491-41000-2
Stichwort: Neugier Wachstum Akzeptanz von Andersartigkeit

Zu den Themen Neugier, Wachstum und gegenseitige Akzeptanz von Andersartigkeit wird hier in großen, klar gezeichneten Bildern eine Geschichte erzählt, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet ist. In einfachen Worten erzählt es die Geschichte von Emy, einem kleinen Eisbären, der sich mit seinen Eltern in eine andere, ihm unbekannte Welt aufmacht. Emy, der kleine Eisbär, macht sich mit seinen Eltern auf die Reise zu seinem Onkel. Dieser schwärmte ihnen in einem Brief von der Faszination eines fernen Landes (Neues, Unbekanntes, Märchenhaftes fördert das Neugierverhalten) vor. Im fernen Süden angekommen hören, riechen, sehen und fühlen sie ganz andere Eindrücke, als die, die sie gewohnt sind . Mit den Braunbären, die dort leben, können sie sich zuerst überhaupt nicht verständigen und jeder bestaunt die Andersartigkeit seines Gegenübers. Emy bemerkt nach einiger Zeit, daß es ihm Spaß macht etwas Neues, Fremdes zu lernen und daß auch er den Braunbären etwas beibringen kann z.B., wie man einen Schneebären baut. Das Buch endet damit, daß die weißen Bären wieder nach Hause fahren, ihre neuen Freunde jedoch zu sich einladen, um ihnen bei sich zu Hause genauso viel Neues und Schönes zu zeigen (andere Kulturkreise), wie sie hier erfahren haben